Experteninterview

Über Zeitarbeit in der Pflege, die Grenzen von Stellenanzeigen und wie sich Arbeitgeber voneinander unterscheiden müssen

2. Oktober 2023

länk hat sich am 13.09.2023 mit der Human Ressources Managerin Lisa Buth von der Villa Vitalia Gesundheit & Pflege AG in Hamburg unterhalten. Gesprächsthemen waren die heißen Themen der Pflege, ein Blick hinter die Kulissen der Experten bei Villa Vitalia und natürlich länk.

Sie möchten sich mit Frau Buth vernetzen? Lisa Buth auf LinkedIn adden.

Über die Villa Vitalia Gesundheit & Pflege AG

Die Villa Vitalia Gruppe wurde vor mehr als 20 Jahren gegründet und ist seitdem im Bereich
Seniorenimmobilien und Projektentwicklung für Pflegeimmobilien tätig. Die Holdinggesellschaft ist mittlerweile ein mittelständisches Familienunternehmen, dass aktuell über 500 Mitarbeiter in der Unternehmensgruppe beschäftigt.

Am Anfang stand ein Herzensprojekt: Im Jahr 2014 eröffnete der Unternehmensinhaber Dr. Wolfgang Röhr das Hospiz Schloss Bernstorf in Nordwestmecklenburg, Grundstein für die Villa Vitalia Gruppe in ihrer heutigen Form.

Neben dem Hospiz Schloss Bernstorf betreibt die Gruppe unter dem Dach der Tochtergesellschaft „VIVI Pflege vor allem in der Metropolregion Hamburg 5 stationäre Pflegeeinrichtungen. Darüber hinaus gehören ein ambulanter Pflegedienst sowie mehrere Intensivpflege-Wohngemeinschaften zur Villa Vitalia Gruppe.

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Interview mit der Human Ressources Managerin Lisa Buth von Villa Vitalia

Frau Buth, steigen wir ein mit dem Dauerbrenner der Branche: der Fachkräftemangel. Wie macht sich dieser bei Ihnen bemerkbar?

Der Personalbedarf in der Pflege ist schlichtweg extrem hoch und als Arbeitgeber müssen wir uns jederzeit richtig positionieren.

Ein weiteres Top-Thema der Pflege ist das Thema der Zeitarbeit. Für dieses Thema sind Sie wahrlich eine Expertin als ehemaliger Niederlassungsleiterin für ein Zeitarbeitsunternehmen. Wie schätzen Sie das Thema ein?

Ob man die Zeitarbeit nun verbieten sollte, weiß ich nicht. Aber was ich definitiv für eine gute Idee halte, sind Gehaltsgrenzen. Da viele Zeitarbeitskunden notgedrungen die hohen Verrechnungssätze zahlen müssen, können Personaldienstleister mit extrem hohen Gehältern werben. Das macht eher die Branche kaputt, als uns zu unterstützen.

Ich kann natürlich jede Pflegekraft verstehen, die sich bessere Konditionen wünscht, aber wenn wir mit den Zeitarbeitsfirmen beim Thema Gehalt so konkurrieren müssen, verlieren wir.

Warum sind Sie von der Zeitarbeit in Ihre jetzige Position als Personalleitung gewechselt?

Das, was ich hier bei der Villa Vitalia leben kann, war bei der Zeitarbeit nicht möglich: Ich möchte jedem Menschen eine Chance geben, egal ob formal qualifiziert oder nicht, ob im Ausland oder in Deutschland. Wer Eigeninitiative zeigt, muss belohnt werden.

Leider ist es sehr selten, dass Zeitarbeitnehmer übernommen und langfristig in den 1. Arbeitsmarkt integriert werden

Was macht Sie als Arbeitgeber besonders?

Bei uns bekommt jeder eine Chance und wir versuchen jeden dort abzuholen, wo er steht: ob ungelernt oder nicht. Uns ist es wichtig, Karrierechancen zu eröffnen und Eigenverantwortung und Initiative zu fördern.

Durch sein Engagement kann z. B. jeder gemäß unseres Haustarifes sein Gehalts mitgestalten und beeinflussen. Wir geben nur unbefristete Arbeitsverträge aus, ermöglichen so gut wie immer Voll- oder Teilzeitlösungen.

Vor Kurzem haben wir eine Mitarbeiterbefragung durchgeführt, um genau zu erfragen, was sich unsere Mitarbeiter wünschen. Es liegt uns am Herzen, miteinander zu sprechen.

Was mir noch einfällt: Es gibt das Geburtstagsfrei – also einen zusätzlichen Urlaubstag am Geburtstag. Außerdem haben wir einen Jubiläumskatalog entwickelt, wo sich jeder das aussuchen kann, was ihm am besten gefällt; nach dem Motto: Zum 5-Jährigen bekommst du ein festgelegtes Budget und dann suchst du dir z. B. einen Tankgutschein aus und/oder Eintrittskarten in den Freizeitpark. Es ist für jeden etwas dabei!

Können Sie das in Stellenanzeigen vermitteln?

Nein, da gibt’s einfach Limits, was die Darstellung und Präsentation angehen.

Deswegen gefällt mir das Icon-Sytem von länk sehr gut und dass alles auf einen Blick ersichtlich ist.

Sie hatten Ihr On-boarding für länk vor noch gar nicht so langer Zeit. Wissen Sie noch, was Sie überzeugt hat?

Ja, das schnelle System (Web App) und länk ist sehr preisgünstig verglichen mit Personalvermittlern oder anderen Anbietern und Tools.

Was ich außerdem sehr schätze, ist das Rückvergütungssystem – das bietet mir sonst niemand und da dachte ich mir

“Endlich hat’s mal jemand verstanden!”.

Da hat man einfach ein faires Gefühl.

Wie waren Ihre Erfahrungen mit dem On-boarding?

Sehr freundlich, sehr gut erklärt und Jessie hat viele Hilfestellungen gegeben. Sie hat auch immer sofort reagiert und wenn’s mal ein kleines Problem gab, hatte sie sofort Lösungen an der Hand.

Was macht länk aus Ihrer Sicht besonders?

Da fällt mir als erstes die unkomplizierte Kommunikation ein – das ist ein unglaublicher Mehrwert. Ich muss mit meiner Customer Success Managerin nicht diskutieren, bekomme immer sofort eine Rückmeldung und wir finden immer eine gemeinsame Lösung.

Man fühlt sich echt gut aufgehoben, auf Augenhöhe und fair behandelt.

länk lebt den Self-Service-Ansatz. Das hat anfangs nicht allen Kunden gefallen. Wie finden Sie “Recruiting zum selber machen”?

Ich mache es gerne selbst. Dann ist es nämlich genau so, wie ich es haben möchte. Natürlich wären eine Auswertung und Statistik noch super, um die Qualität der eigenen Arbeit zu steigern.

Was sind die größten Herausforderungen im Recruiting, denen Sie sich konfrontiert sehen?

Die größte Herausforderung ist es, sich von den Mitbewerbern abzuheben. Wir versuchen z. B. die Stellenanzeigen so ansprechend zu gestalten, dass sie viele Bewerber abholen. Wir updaten auch alle Anzeigen mind. alle 3 Monate oder teilen Infografiken zum Gehalt auf Facebook und Co.

Was müsste aus Ihrer Sicht passieren, um dem Fachkräftemangel wirksam zu begegnen?

Wir brauchen Unterstützung von der Regierung und einfach mehr Mittel, um unser Personal zufriedenzustellen. In der Pflege sind wir leider auf viele externe Gelder angewiesen und die Bürokratie und der Papierkram kommen obendrauf. Es muss sich einfach viel ändern.

Zum Abschluss: Frau Buth, würden Sie länk weiterempfehlen?

Ja. Die erste Einstellung konnten wir bereits nach kurzer Zeit verzeichnen und wir sind gespannt, was noch möglich ist.

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